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Neues Warnsystem für Rheinland-Pfalz

am . Veröffentlicht in Region

Die am Mittwoch für Rheinland-Pfalz vorgestellte Katastrophen-Warn-App Katwarn ist auf großes Interesse gestoßen. Die Zahl der Downloads für die Smartphone-Anwendung stieg rasant. Die Zahl der angemeldeten Nutzer für das Gebiet von Rheinland-Pfalz habe sich von Mittwochmorgen bis Donnerstagmorgen von 8.000 auf rund 24.700 verdreifacht, teilte das Infrastrukturministerium auf SWR-Anfrage mit. Innenminister Roger Lewentz (SPD) hatte das Projekt am Mittwochnachmittag in Mainz vorgestellt. Die Katwarn-App sendet bei Katastrophen wie Großbränden, Stromausfall, Sturm oder Hochwasser eine Warnung auf das Smartphone des angemeldeten Nutzers.

In Berlin und Hamburg und einigen Landkreisen und kreisfreien Städten ist es schon seit 2010 im Einsatz. Rheinland-Pfalz ist das erste Flächenland, das auch auf Katwarn setzt.

Der Name steht als Abkürzung für Katastrophenwarnung und wurde unter anderem vom Fraunhofer Institut Fokus und dem Verband Öffentlicher Versicherer entwickelt. Allerdings erfasst das System nicht alle Informationen. Denn die Warnung vor Katastrophen und schweren Unfällen ist in Deutschland föderal geregelt. Über Stromausfälle und Großbrände etwa informieren die Landkreise oder kreisfreien Städte. Für Hochwasser ist, zumindest in Rheinland-Pfalz, eine Landesbehörde zuständig und Unwetterwarnungen vor schweren Stürmen und Gewittern werden wiederum bundesweit von den Wetterdiensten herausgegeben. Die App kann bis zu sieben Regionen auf einmal überwachen. Gehörlose werden mittels Vibration informiert.

Bislang 250.000 Nutzer

Wie exakt Katwarn vor Katastrophen warnen kann, hängt also davon ab, welche Behörden und Einrichtungen ihre Informationen einspeisen. In Rheinland-Pfalz ist jetzt das Land bei Katwarn dabei, aber noch keine Städte oder Landkreise. In einer Nachricht des Systems steht neben der Warnung auch, wie man sich im Katastrophenfall oder einer Gefahrensituation verhalten soll - zum Beispiel die Fenster im Auto schließen. Ein Nutzer muss sich für Katwarn nur mit seiner Postleitzahl anmelden. Die Kosten trägt das Land. Für den Nutzer ist der Dienst kostenlos. Bundesweit rund 250.000 Handy-Besitzer nutzen die Anwendung nach Angaben des Fraunhofer-Instituts bereits auf ihrem Mobiltelefon, vor allem die Zahl der App-Downloads steigt stetig.

So funktioniert "Katwarn":
Basisversion: Warnungen per SMS oder E-Mail
Ursprünglich ist "Katwarn" im Jahr 2010 als SMS- und E-Mail-Benachrichtigungsservice gestartet. Um sich anzumelden, muss man eine SMS an die Nummer 0163 - 755 88 42 mit folgenden Text schicken: KATWARN und die eigene Postleitzahl. Ergänzend kann man auch noch seine E-Mail-Adresse per SMS mitschicken und erhält die Benachrichtigungen dann auch übers Internet. Nachteil gegenüber der Smartphone-App: Man erhält nur für eine Postleitzahl Warnungen und der SMS-und E-Mail-Dienst enthält keine Unwetterwarnungen vom Deutschen Wetterdienst.

Komfortabel: Die "Katwarn"-App
Die KATWARN App auf einem Android Handy, zeigt keine Warnung an
Die gibt es kostenlos für das iPhone (ab Version iOS 5), für Android-Smartphones (ab Version 2.3.3) und Windows-Phones. Die Smartphone-App ist deutlich komfortabler und vielseitiger als SMS oder E-Mail-Benachrichtigung. So kann man neben der eigenen Postleitzahl sieben weitere Orte eingeben, für die man Warnungen erhalten will. Auf katwarn.de gibt es Links zu den jeweiligen Apps für die drei gängigsten Handy-Betriebssysteme.

Teilnehmer: Wer macht bei "Katwarn" mit?
Für landesweite Warnungen wie Gefährdungen der öffentlichen Sicherheit, Hochwasser, großflächige Stromausfälle und Pandemien/Seuchen sind die Innenministerien der Bundesländer zuständig. Neben Rheinland-Pfalz als erstem Flächenland haben sich die Stadtstaaten Berlin und Hamburg angeschlossen. Über regionale Katastrophen wie Großbrände informieren nach derzeitigen Stand (Januar 2015) 22 Landkreise und vier Städte. Ebenfalls angeschlossen ist der Deutsche Wetterdienst, der Unwetterwarnungen über die "Katwarn"-Smartphone-App verteilt.

Quelle: swr.de

Weitere Infos finden Sie unter: www.katwarn.de

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